Betrieb von MELTEM-Komfortlüftungsgeräten (Serien M-WRG-II, M-WRG) im Zuge der aktuellen Covid-19-Pandemie
Information des Herstellers (Stand KW39/2020)
Raumlufttechnische (RLT) Anlagen, wie MELTEM-Komfortlüftungsgeräte, sind für das Betreiben vieler Gebäude aus energetischer und hygienischer Sicht eine unabdingbare Voraussetzung. Dabei kommt der regelmässigen Wartung und Instandhaltung eine entscheidende Bedeutung für den sicheren Anlagenbetrieb zu.
MELTEM-Komfortlüftungsgeräte sorgen bereits bei der Aufbereitung der Aussenluft durch Filtration der Zuluft für ein hohes Mass an Sicherheit, da kleine Partikel und Tropfen gemäss der eingesetzten Filterklasse in der Anlage abgeschieden werden können. Durch die gesicherte Zuführung gereinigter Aussenluft führt der Betrieb einer RLTAnlage immer zu einer Verdünnung möglicher Belastungen und der Virenlast in einem Gebäude.
Nach aktuellem Kenntnisstand werden Corona-Viren durch Tröpfcheninfektion übertragen. Da eine Aerosolübertragung nicht ausgeschlossen werden kann, wird grundsätzlich eine gute Lüftung der Räume mit möglichst hohem Aussenluftanteil empfohlen. Damit wird die Virenlast im Raum durch die Zufuhr von gefilterter Aussenluft und durch den Abtransport belasteter Raumluft verringert. Durch Betrieb von RLT-Anlagen kommt es zu Verdünnungseffekten und so zu einer Reduktion der Virenlast im Raum.
Daher ergeben sich folgende Empfehlungen für den Betrieb der Lüftungsgeräte:
- Geräte nicht abschalten, die Aussenluftvolumenströme nicht reduzieren, sondern gegebenenfalls erhöhen.
- Umluftanteil bzw. Umluftbetrieb kann mit MELTEM Komfortlüftungsgeräten nicht gefahren werden, insofern keine Berücksichtigung erforderlich
- Betriebszeiten der Geräte ggf. vor und nach der regulären Nutzungszeit verlängern.
Übertragung der Corona-Viren durch RLT-Anlagen
Eine Übertragung von Corona-Viren über Lüftungsanlagen kann nach aktuellem Kenntnisstand ausgeschlossen werden. Über die Aussen- und Zuluftleitungen können auch aufgrund der Filtrierung keine Tröpfchen, die das Corona-Virus enthalten könnten, in die Räume eingetragen werden. Abluftleitungen, die möglicherweise mit Tröpfchen belastete Abluft aus den Räumen aufnehmen, transportieren diese nicht in andere Bereiche, da die Systeme im Unterdruck betrieben werden und dadurch auch bei Leckagen der Leitungen keine Abluft entweichen kann. Es gab auch Bedenken, dass u.a. Wärmeübertrager mit Feuchterückgewinnung Viren übertragen könnten. Dies ist bei dem von uns verwendeten Enthalpie-Wärmeübertrager praktisch ausgeschlossen. Zum einen sind Zuluft- und Fortluftvolumenstrom durchgängig voneinander getrennt. Andererseits besteht die Membran des Wärmeübertragers aus zwei Schichten: einer mikroporösen Schicht und einer dichten, selektiven Polymerschicht. Die dichte, selektive Schicht ist gasundurchlässig (kein Transfer von Gerüchen) und lässt ausschliesslich die Absorption und den Transport von Wasserdampf zu. Sämtliche Partikel, Viren und Bakterien werden ebenfalls von dieser Schicht zurückgehalten.
Filtrierung
Luftfilter sorgen für eine deutliche Minderung der Staub- und Aerosolkonzentration in RLT- Anlagen und in der Zuluft von Räumen. Bereits mit der Verwendung der Filterklasse ISO ePM1 ≥ 60% (früher F7) wird eine deutliche Reduzierung erreicht, da Viren an Partikeln haften oder in Tröpfchen gebunden sind. M-WRG-II-Lüftungsgeräte sind serienmässig mit einem Feinstaubpartikelfilter der Filterklasse ISO ePM1 60% (F7) für den Aussenluftbereich ausgestattet, bei M-WRG-Geräten ist ein Feinstaubpartikelfilter der Filterklasse ISO ePM1 60% (F7) optional erhältlich (Art. 5572 M-WRG-FA).
Raumluftfeuchte
Die Raumluftfeuchte spielt eine Rolle bei der Übertragung von Viren. Für die Übertragung von Grippeviren und anderen respiratorischen Viren ist aus Untersuchungen bekannt, dass diese bei einer geringeren relativen Raumluftfeuchte von 40 – 60% sinkt. Neueste Erkenntnisse legen nahe, dass dieser Umstand auch bei Corona-Viren eine Rolle spielt. Es ist abzuwägen, welche Lüftungsraten unter den aktuellen Personenbelegungen zielführend sind. Für den Winterbetrieb ist zu prüfen, welche Aussenluftraten sinnvoll sind, da eine zu hohe Aussenluftmenge zu einer Reduzierung der relativen Luftfeuchte der Raumluft führt.
MELTEM Wärmerückgewinnung
Technisches Produktmanagement
Quellen:
(1) Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e.V. / Fachverband Gebäude-Klima e.V. / Raumlufttechnische Geräte Herstellerverband e.V. «Betrieb Raumlufttechnischer Anlagen unter den Randbedingungen der aktuellen Covid-19-Pandemie 24.04.2020, Version 2»
(2) Newsletter CORE COVID-19-UPDATE Mai 2020